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David Claerbout
14 | 07 - 07 | 10 | 2018
Kunsthaus Bregenz
 
»Mit einem technologischen Verfahren ist das erste, das verloren geht, die Wahrnehmung von Gleichzeitigkeit.«

David Claerbout im Interview mit Elise Lammer
(Spike Art Quarterly, Nr. 53, 4/2017)


Wer in diesem Sommer das Erdgeschoss des Kunsthaus Bregenz betritt, sieht sich einer großen Leinwand gegenüber. Eine Abfolge von Bildern geht in das weiche Umgebungslicht des berühmten Gebäudes von Peter Zumthor über. Die Videoarbeit The Quiet Shore, 2011, scheint wie für diesen Raum gemacht. Es ist ein Werk des Belgiers David Claerbout, eines der wichtigsten Künstler der Gegenwart, dessen Video- und Soundarbeiten das Kunsthaus Bregenz als Sommerausstellung zeigt.

The Quiet Shore ist weniger ein Film als eine Abfolge von Schwarz-Weiß-Bildern, eine Sequenz ohne Erzählung. Ein Küstenort in der Bretagne. Es ist Ebbe. Das Meer hat sich zu einer spiegelglatten Fläche in der Ferne zurückgezogen. Menschen sind als Rückenfiguren zu sehen. Einige Jungen stehen am Ufer um einen Spielgefährten. Kraftvoll schlägt er die Hände ins Wasser, sodass es wie in einer Krone um ihn aufspritzt. Dies ist der Moment, dem sich alle Bilder und Gesichter widmen. Die Zeit verknappt sich auf einen Augenblick. Die Arbeit ist eine einzige Fotografie, gesehen aus verschiedenen Blickwinkeln.

Travel, 1996?2013, im ersten Obergeschoss nimmt den Betrachter auf eine visuelle Wanderung durch einen Wald mit, der von Entspannungsmusik inspiriert ist. Der leidenschaftslose aber filmische Charakter des Synthesizers lässt  an "typische" Bilder eines dunklen, stillen Waldes denken. Diese Bilder waren die Grundlage für die Entscheidung, keinen Film zu drehen, sondern Computer-generierte Einstellungen neuester Technologie zu verwenden. Dieser Entschluss spiegelt die Suche nach einem Raum, der jenseits des konkreten liegt, der so Genre-typisch wie die Musik sein möchte.

Zwei Vögel sitzen einander gegenüber auf beiden Seiten eines Fensterbretts, sie können sich sehen, bleiben aber durch die Scheibe physisch getrennt. Bei der Betrachtung von Breathing Bird, 2012, stellen sich mehrere Konnotationen ein: Einerseits kann der Atem, der sich auf der Glasscheibe niederschlägt, als Wunsch zu kommunizieren gelesen werden, andererseits verstärkt die beschlagene Fläche die physische Grenze und betont das Getrenntsein und die Unmöglichkeit des körperlichen Kontakts.

Radio Piece (Hong Kong), 2015, im zweiten Obergeschoss macht als audiovisuelle Installation die Schnittmenge aus mentalem und physischem Raum zum Thema. Sie spielt in der »ummauerten Stadt«, einem vertikalen Slum in dem Bezirk Kowloon in Hongkong. Radio Piece  stellt die Stimmigkeit der Wahrnehmungen in Frage, während zugleich die Kolonialisierung des Geistes als Immobilie kritisiert wird.

Im obersten Stockwerk des KUB wird Claerbouts neuestes Werk Olympia (The Real-Time Disintegration into Ruins of the Berlin Olympic Stadium over the Course of a Thousand Years), 2016?3016, gezeigt. Es ist eine digitale Rekonstruktion des Olympiastadions in Berlin, das die Nationalsozialisten anlässlich der Olympischen Sommerspiele 1936 mit großem Pomp eröffneten. David Claerbout scannte jeden Stein des Areals und fertigte eine täuschend echte 3D-Version an. Die Kameralinse führt an das leere Gebäude heran und durch seine monumentalen Hallen hindurch. Seine Darstellung in Realzeit ist auf tausend Jahre berechnet. Steine erodieren, Pflanzen sprießen. Selbst die aktuelle Wettersituation wird über die Daten einer Webcam simuliert ? ist der Himmel über Berlin wolkenlos, so ist er es auch in der Projektion.

David Claerbouts Kunst folgt der Faszination für die Zyklen der Natur und den Ideen von Behutsamkeit und Zeit. Seine Werke erfordern Empfindsamkeit für Licht und Schatten, für Ferne und Fokus, für Ruhe und Vergehen. Charakteristisch sind Bildfolgen ohne Filmschnitt. Tat-sächlich sind die Eindrücke digital hergestellt. Alle Ein-stellungen gehen auf aufwendige Rechenverfahren am Computer zurück. Kein Bild ist gesehen, jedes ist konstruiert.

Wenn die Ausstellung abends schließt, erwacht die KUB Fassade mit der Außenprojektion von Claerbouts Die reine Notwendigkeit / The Pure Necessity, 2016, zum Leben.
Der Videoarbeit liegt der Filmklassiker Das Dschungelbuch (1967) zugrunde. Doch in Claerbouts Film singen, sprechen und tanzen Balu, Baghira und Kaa nicht, er zeigt Bär, Panther und Schlange ihrem artgerechten Verhalten. Sie sind nicht länger vermenschlicht. Die Arbeit ist auch technisch eine Ausnahme: Statt digital gerechnet, sind bei diesem Video die Einstellungen Einzelbild für Einzelbild im Stil des originalen Animationsfilms nachgezeichnet.

 
Mehr Informationen unter: http://www.kunsthaus-bregenz.at
 

 
 

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