Kubistisch

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Blogs ? eine neue Form des Schreibens?
Hintergründe und Motive
Blogging ist eine Form des Schreibens. Stars der Blogger-Szene wie Jonathan Schwartz (Sun Microsystems, http://blogs.sun.com/jonathan) machten die Erfahrung, dass das Publikum begierig auf neue Beiträge wartet. Ausdruck davon ist unter anderem, dass sich Schwartz genötigt sah, seinen Lesern darzulegen, warum er einen Monat lang keine neuen Beiträge in seinen Blog einstellte.
 
Mit seinem Blog kann der Autor einen Anreiz schaffen, dass sich sein Zielpublikum kontinuierlich mit seinen Ideen, Standpunkten und News beschäftigt. Im Gegensatz zu einem Internet-Auftritt sind Blogs dynamisch, also einer kontinuierlichen Änderung unterworfen. Bei einem erneuten Besuch findet der Internet-Nutzer in der Regel auch neue Beiträge. Finden diese seinen Gefallen, dann wird er den Blog häufiger besuchen und sich so intensiver mit dem Autor auseinandersetzen. Mit zu den besonderen Reizen des Bloggings gehört, dass die ?Leser? die einzelnen Beiträge kommentieren können. Die Kommunikation zwischen Autor und Leser bleibt damit keine Einbahnstraße, sondern kann sich vielmehr zu einem Pingpong wandeln.
 
Die historischen Vorgänger des Blogging sind Journale, Tagebücher und Chroniken. Diese Dokumente berichten in chronologischer Form und aus einem sehr persönlichen Blickwinkel mit einem klaren Ausrichtung auf ein bestimmtes Publikum
 
Welche Motive hinter dem Blogging stehen war Gegenstand einer Studie von Nardi et al. (http://www.ics.uci.edu/~jpd/classes/ics234cw04/nardi.pdf). Die Autoren entdeckten bei ihrer Untersuchung eine Vielzahl verschiedener Motive des Bloggings: So u.a. die Dokumentation des Lebens des Autors, die Äußerung von Kommentaren und Meinungen, der Ausdruck (tiefer) persönlicher Gefühle, die Ausarbeitung von Ideen durch deren Niederschrift sowie das Formen sowie die Aufrechterhaltung einer Gemeinschaft durch ein Forum. In aller Regel spielen nach Nardi et al. für das Betreiben eines Blogs mehrere Motive zusammen.
 
Welche Vielfalt an Motiven hinter dem Blogging stehen, machen einige Aussagen der von Nardi et al. interviewten Blogger deutlich:
  • Ein Professor der Stanforder Universität sieht das Blogging als bessere Alternative zum Versand von Massen-Emails. Seine Äußerung macht deutlich, dass für ihn die Natur des Blogs als Massenmedium von besonderer Bedeutung ist. Mit seinem Blog richtet er sich an ein breites Publikum, das sich nicht auf die begrenzte Anzahl von Adressaten eine E-Mail beschränkt: ?[I started blogging] to communicate with friends and family, as well as [for] professional connections. It?s easier than sending lots of email?"I?ll just put it on my blog." It?s a way to take care of mass email, rant, speculate??
  • Andere Blogger möchten mit dem Blogging ihre Existenz verifizieren (dieses Motiv findet seinen Ausdruck in der in der Blogosphäre zirkulierenden Phrase des ?blogito ergo sum?).
  • Im Gegensatz zu einem Internet-Auftritt bieten Blogs nach Ansicht einer Reihe von Befragten ihren Autoren die Möglichkeit, sich authentischer und in einer weniger formalen Weise darzustellen. Die Persönlichkeit des Autors kommt nach Aussagen eines Interviewten in Blogs stärker zum Ausdruck. Der persönliche Bezug zwischen dem Autor und seinem Publikum wird so gestärkt.
  • Viele Blogger sind fasziniert von der Idee, dass sie mit ihrem Blog ein breites Publikum erreichen können. Ein Blogger äußerte in der Untersuchung, dass er mit seinem Blog ein potenziell unendlich großes Publikum adressieren könnte.
     
    Mehr Informationen unter: http://www.kunstplattform.de/blog