Angerer der Ältere
 


Der Herr der Phantasie

 
Er lebt auf einem Bauernhof in Süddeutschland und gibt sich ganz den Mythen, Märchen und Legenden hin. Angerer der Ältere findet so ein Gegengewicht zur oftmals rational erscheinenden Welt
Ludwig Valentin Angerer ist der richtige Name des Künstlers, der sich als "gewisse Referenz an die alten Meister", wie er erklärt, Angerer der Altere nennt. Er wurde 1938 in Bad Reichenhall geboren und absolvierte ein Architekturstudium. Offenbar aber ist er ein Multitalent, denn mittlerweile hat er sich auch als Autor, Maler, Bühnenbildner und Produktionsdesigner einen Namen gemacht. Als letzterer konnte er sich mit der Filmausstattung von "Die Unendliche Geschichte" nach Michael Ende (pflichtlektüre nicht nur für Kinder!) austoben und erhielt dafür den Bayerischen Filmpreis. Es folgten diverse Videofilme und ein kulturkritisches Buch. Vor zwei Jahren übernahm Angerer der Ältere die Bühnen- und Kostümgestaltung für die Theateruraufführung von J.R.R. Talkiens "Der Kleine Hobbit" in Hamburg. Als begeisterter Leser des Tolkien-Kultbuchs "Herr der Ringe" fiel ihm die Zusage nicht schwer. Die Aufführung wurde ein voller Erfolg.
 
Demnächst veröffentlicht wird ein Märchen mit eigener Bebilderung, an dem der 57jährige seit längerem schreibt. Es geht um die Reise eines Zwillingspaares in ein fantastisches Land, wobei der Leser für sich selbst entscheiden kann, ob es sich um Traum oder Realität handelt.
 
Seine schöpferischen Ideen holt sich der Vater von zwei Kindern nicht zuletzt aus seinen eigenen Traumerlebnissen, die er oft sogar noch im Halbschlaf niederschreibt. "Meine Träume geben mir die Chance, das Leben unendlich reich zu erfahren. Sie sind der Schlüssel zum Unterbewußtsein, zur Fähigkeit des künstlerischen Sehens, während das Wachsein die bändigenden Elemente des Rationalen birgt", sagt Angerer. Um diese Eindrücke umzusetzen, bedient er sich etlicher verschiedener Techniken, angefangen mit handwerklich-alt-meisterlicher Malerei bis hin zum modernen Airbrush. Durch manchmal bis zu 40 Acryl- und Lasurfarbenschichten übereinander vermittelt er den Eindruck von verlockender, transparenter Tiefe in seinen Bildern.
 
Die daraus entstehenden Kreationen führen den Betrachter in eine faszinierende, farbenfrohe, oft aber auch düstere, visionäre Welt, in die er am liebsten hineinschlüpfen möchte, um die verborgenen Ecken und Lichtquellen selbst zu erkunden - vielleicht auch um ein Abenteuer zu erleben?
 
Jetzt hat Angerer auch das Thema Golf für sich neu entdeckt. "Die Golfbegeisterung hat sich letztendlich eben auch auf die Malerei ausgewirkt", bemerkt seine Ehefrau und "Managerin" Margit. Ihr golfbegeisterter Mann (Handicap 12) findet auf dem Fairway einen Ausgleich zur Arbeit. Nicht selten läßt er sich von der Natur, die ihn dort umgibt, zu neuen Ideen inspirieren.
 
In diesem Fall hat der Maler zu seinen allesamt im letzten Jahr fertiggestellten Bildern noch ein kurzes, amüsantes Märchen mit dem Titel "Golf im Elfenland" verfaßt. Darin beschreibt er den beschwerlichen Weg der Golfer, beginnend mit einer langen Schiffsreise vorbei an der "Gurkerinsel" bis zur "Bucht der Hoffnung". Man spielt in der berüchtigten "Gegenwindschlucht", in der "Sumpfanlage der Verzagten". Nach harten Prüfungen auf dem "Platz der Sühne" geht es weiter über den "Steig der Tugendsamen Golfer". Wer am Ende nicht tragisch scheitert, dem blüht ein wahrlich beneidenswertes Leben im Elfendorf...
 
Für Interessierte besteht die Möglichkeit, das "Erste Grün" (unten rechts) als Poster (80 Mark) zu bestellen. Auf Wunsch wird das kleine Golf-Märchen beigelegt. Bei ausreichender Anfrage will Margit Angerer auch von den beiden anderen Bildern Drucke anfertigen lassen.
 
Informationen: Angerer der
Altere, Tel.: 09443-71 37
Swantje Bügel
 
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