Assoziative Denk-Räume


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Meine Werke entstehen ohne jegliche Vorstudien oder Planungen. Sie entspringen unbewusstem Fabulieren und Träumen — einem "Sich-fallen-lassen" in irrationale, unfassbare Bereiche der Phantasie. Somit sind sie gewissermaßen Ausdruck einer Art zeichnerischer und malerischer Meditation, einem Spiel mit Farben und Formen. Dabei entstehen auch spontane und unmittelbare Impulse künstlerischer Automatismen durch eine vorbehaltlose Hingabe an das Erleben der einfachsten Notwendigkeiten des Handelns. Diese unbewussten Automatismen vereinigen die Disziplinen in eine lenkende Ordnung des Geistes, ein Gleichgewicht rationaler und irrationaler Kräfte. So ist die Mal- und Zeichenfläche nicht nur Bildträger, sondern auch Aktionsfläche meines künstlerischen Handelns und macht stets zufällig den vorangegangenen Arbeitsprozess sichtbar. Dieses Verfahren des kreativen Zusammenspiels von Meditation und Automatismus bezeichne ich als "Medimatismus".

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In dem Maß wie der Anblick reicher wird, wächst das Reich des Nicht-Darstellbaren. Die Bilder laden zum Meditieren ein und unwillkürlich sucht der Betrachter in den Bildern nach figurativen Assoziationen, die ihm bei der Deutung helfen sollen. Tatsächlich wirken die Formen oft wie archaische Zeichen einer mystischen Unterwelt, die den Urinstinkten des Menschen entsprungen sein könnten. Sie sind Ausdruck eines Erahnens einer unsichtbaren Welt neben der sichtbaren. Der Betrachter kann geführt von Farbe, Form und Struktur den Gefühlen des Künstlers nachspüren und sich in seiner eigenen Gedankenwelt vollkommen verlieren. Die Kunst ist sozusagen ein Ausdruck des Lebens, von Gewähren und Wachsen lassen, ein Aufzeichnen des gelebten Augenblicks, bestimmt von Handlung, Aktion, Werden und nicht zuletzt auch von Vergehen. Der Medimatismus setzt somit neue Maßstäbe für die Wahrnehmung und es entwickelt erweiterte Wirklichkeitsdeutungen, sozusagen assoziative Denk-Räume.