Wilhelm Geislers "REINE MALEREI" steht im Gegensatz zu jeder Art von "gegenstandsbezogener Malerei".
Nach seiner Auffassung fordert REINE MALEREI kunstinteressierte Menschen geradezu heraus, die Leinwand oder ein für Farbe geeignetes Material (neben Leinwand z.B. Holz oder Papier) zur Aktionsfläche für eine ganz individuell-ungehemmte gegenstandsunabhängige Malweise zu nutzen. Dabei stehen den Akteuren alle Hilfsmittel zur Verfügung, die es erlauben – gesteuert durch Zufall, Improvisation und/oder planende Gestaltung – Farbe aufzupinseln, zu schütten, zu schleudern, zu spritzen, zu tropfen, mit einem Spachtel aufzutragen, mit den Händen zu verwischen und mit Hilfe eines Computerprogramms zu erzeugen, ohne dabei irgendeiner irgendwie festgelegten Richtlinie folgen zu müssen.
Alle Menschen, die den Willen aufbringen, BildwerkeREINER MALEREI zu erstellen und einen – wenn auch noch so ungeschulten – Sinn für eine einfache Farb-Form-Ästhetik mitbringen, haben Zugang zur immateriellen Welt künstlerischer Virtualität und können beliebig viele Farben und Formen für sich entdecken und im Malprozess durch Sichtbarmachung für die Sinne materialisieren, d.h. in computergenerierten und/oder handbearbeiteten Abbildungen realisieren. Dazu bedarf es keiner akademischen Ausbildung, keiner genialen künstlerischen Fähigkeit und keines speziellen Wissens und auch keines tieferen Verstehens künstlerischer Zusammenhänge.