Prof. Sigfried Bauer, Kaiserslautern: Gedanken zu Bildern von Kurt Ries        
       
Will man sich der Bilderwelt von Kurt Ries nähern, das geistige Anliegen und den Standort des Künstlers in der gegenwärtigen Kunstlandschaft kennenlernen, so ist der Versuch wohl unumgänglich, sich einem kurzem Überblick über die Kunstentwicklung in unserem Jahrhundert zu verschaffen. Vom Beginn unseres Jahrhunderts bis zum Jahre 1945 ereignete sich eine chronologisch ablaufende Folge von Stilwandlungen: Expressionismus, Kubismus, Dadaismus, Surrealismus, Konstruktivismus und Abstraktion, Neorealismus etc., deren Wechsel sich in immer rascher aufeinander folgenden Intervallen abspielte, gewissermaßen als jeweils direkter Gegenpol zur vorausgegangenen Stilrichtung. Trotz der einschneidenden Endzeiterfahrungen des 2. Weltkrieges, blieb die Fortschrittseuphorie als impulsgebende Kraft erhalten, sowohl in der Gesellschaft als auch speziell in der Kunst. Die bisherigen Kunststile wurden wieder aufgegriffen, neu definiert und weiterentwickelt. Die Stilverbindlichkeiten der jeweiligen Avantgarden waren aber nie in Frage gestellt, sie manifestierten sich in neuen Begriffen, auswahlsweise als: Action Painting, Informal, Op Art, Neosurrealismus, Pop Art, Fotorealismus, kritischer Realismus, Minimal Art etc..
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