Die Entdeckung von Rafat Mey, eines deutschen Künstlers, dessen
Werk entgegengesetzte Pole in Einklang bringt
Surrealismus und Abstraktion sind keineswegs immer ein vereinbares
Paar. Viel zu oft arbeitet der literarische Inhalt des ersteren
tendenziell gegen die formalen Ansprüche des letzteren. Wenige
Künstler sind dazu fähig, eine angemessene Balance zwischen beiden
zustandezubringen und Kompositionen zu schaffen, die in gleicher
Weise traumhaft und visuell kohärent sind. Eine der wenigen Ausnahmen
unter den gegenwärtigen Künstlern ist der deutsche Maler Rafat Mey,
dessen Werk derzeit Gegenstand einer überzeugenden Ausstellung in der
Montserrat Gallery, 584 Broadway, ist.
Mit einem unbeirrbaren Blick dafür, was ein Bild im streng
formalen Sinne zum Erfolg bringt, hat Rafat Mey einen meisterhafte Weg
fantastischer Metamorphose gefunden, wie in seinem Bild
"Umarmung" zu sehen, in dem der Kopf einer Frau
dargestellt ist, der sich in eine Vase verwandelt, aus der Bänder
herausquellen, die auch als ihr Haar gesehen werden können. Das
könnte in der Hand eines Künstlers mit weniger Treffsicherheit zu
einem komischen Bild ausarten. Mey dagegen gelingen solche Bilder
kraft seines überragenden Könnens und seines Stiles, der seine
Subjekte auf ihre vitalsten Komponenten reduziert.
(Fortsetzung des Artikels siehe Seiten 1-6)
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